Wir müssen rechtzeitig gegensteuern | Gesundheitspolitik

Es gibt derzeit knapp über 41.000 aktive ÄrztInnen in Österreich.

Die Altersverteilung der ÄrztInnen in Wien und die Ärztedichte in Europa veranschaulichen sehr deutlich,

  1. dass in den nächsten Jahren wesentlich mehr ÄrztInnen in Pension gehen als aktive nachkommen. Es stellt sich die Frage, ob man künftig mit weniger ÄrztInnen als heute auskommen wird und dies bei älter werdender Bevölkerung.
  2. dass Deutschland, das in der Ärztedichte knapp nach uns rangiert, bereits einen evidenten Ärztemangel hat. Es ist richtig, dass wir derzeit noch genügend ÄrztInnen haben, allerdings gibt es in ganz Europa einen Ärztemangel und wir sollten entsprechend viele MedizinerInnen ausbilden, um nicht in eine ähnliche Situation zu kommen.

Prinzipiell ist es Aufgabe der Politik und nicht der Kammer vorzusorgen, dass genug ÄrztInnen vorhanden sind. Die Kammer als Standesvertretung tut sich bei einem Mangel an ÄrztInnen sogar leichter, sieht sich aber verpflichtet, auf den Trend in Richtung Ärztemangel rechtzeitig hinzuweisen. Rechtzeitig heißt rund 10 Jahre früher, weil die Ärzteausbildung bekanntlich mindestens 9 Jahre dauert.

Autor

Univ. Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der ÄK Wien